So um 11:00 Uhr sind wir fahrbereit und steuern auf die Autobahn zu. Diese soll uns aus der Stadt und Region führen. Es geht also Richtung Osten. Dem Rhein entlang und dann zum Zwischenziel Winterthur. Hier machen wir Kaffeepause. Danach folgen wir den Schildern ins Toggenburg, um dann von dort aus das Appenzellerland heim zu suchen. In Appenzell dann wieder Pause und zwar auf dem Platz, wo die altehrwürdigen Landsgemeinden statt finden. Heute hat es zwar beinah so viele Leute hier, allerdings keine Landsgemeindler sondern Touristen. Aus allen Herren Ländern. Wir müssen weiter, fahren ins Rheintal runter, über den Rhein nach Österreich. Sogleich werden wir von einer Umleitung empfangen. Die besteht aus einem Schild!!!! Der Rest ist Sache des Ortsunkundigen! Die Weiterfahrt ist in erster Linie geprägt durch Geschwindigkeitsbeschränkungen. 60, 40, 60, 30, 70, 60 usw. Nur die eigentlich erlaubten 100 ausserorts gehen nie. Irgendwie schaffen wir es dann trotzdem nach Bludenz und von dort das Tal hinauf Richtung Silvretta-Hochalpenstrasse. Für diese ist es aber zu spät. Also Unterkunft suchen, finden, beziehen. Und zwar in Gaschurn. Am späten Abend brennen auf den umliegenden Bergen überall grössere und kleinere Höhenfeuer. Dies in Zusammenhang mit der Mitsommersonnenwende, wie uns die Pensionswirtin sagt.
Nach dem Frühstück auf zur Hochalpenstrasse. Diese ist zwar landschaftlich recht schön, allerdings lässt sie sich erst geniessen, wenn man den Wegelagerern zwölf(!!!) Euro abliefert. Die nannten das Maut. Na ja, mal was Neues für mich. Weiter geht es dann Richtung Innsbruck, dort hindurch und weiter ostwärts bis wir schliesslich ins Zillertal abbiegen. Recht hübsch hier. Wenig Verkehr und nette Gaststätten. Da gönnen wir uns natürlich eine Pause. Mit Glace für die BaBe. So erfrischt geht es rauf zum Gerolspass. Ziemlich schnelle Fahrt, ziemlich viel Spass. Der Weg runter ins Pinzgau ist dann etwas holprig und deutlich langsamer. Und schon wird es wieder Zeit, nach Unterkunft Ausschau zu halten, was in Piesendorf auch gelingt. Im Biergarten geniessen wir Erfrischungen und Abendessen. Adriasalat die eine, pinzgauer Kasnokl der andere.
Erstmal geht es weiter Richtung Zell am See. Dort wird abgebogen Richtung Süd, will heissen Grossglockner. Um diesen zu befahren müssen wiederum Wegelagerer befriedigt werden. Stolze 24 Euro werden uns abgenommen. Die Fahrt und die Aussicht unterwegs wie auch oben sind dann aber herrlich. Passend zum Wetter, das einmal mehr ganz in unserem Sinne ist.
Auf dem Weg nach unten machen wir zuerst einen dringendst nötigen Tankstop und später einen Erfrischungsstop. Der Wirt gibt sich als Elsässer zu erkennen, die Bedienung als Slowenierin. Sie empfiehlt uns ihren Heimatort Bled für zumindest einen Halt. Wir folgen ihrem Rat und fahren über den Wurzenpass in die entsprechende Richtung. Der Wurzenpass ist zwar nicht sehr hoch, aber ziemlich steil. Bis zu 18% Steigung bzw. Gefälle. Danach geht es durch den Wintersportort Kranjska Gora und irgendwann nach rechts Richtung Bled. Etwas überrascht landen wir dabei auf einer Naturstrasse. Zumindest für etwa 6km. Nicht gerade nach dem Geschmack des Fahrers, aber doch machbar. In Bled finden wir auf Anhieb eine wunderbare Unterkunft mit Blick auf den See und das dominante Schloss hoch über demselben. Ein Spaziergang der Seepromenade entlang mit Erfrischung auf der anderen Seite des Sees rundet den Tag ab. Zumindest beinah, aber es folgt ja noch das herrliche Abendessen inklusive bleder Crèmeschnitte zu Dessert. Mmmmhh. Eine Bootsfahrt auf dem See hatten wir des aufkommenden Gewitters wegen sicherheitshalber unterlassen. Nach dem Gewitter hatten wir sann wieder einen herrlich Blick auf das Schloss.
Von Bled geht es Richtung Kranj und weiter nach Ljubljana. Dort werden wir Opfer einer gesperrten Strasse, d.h. wir können nicht so fahren, wie das Navi vorgibt. Das Gute dabei ist, dass wir deswegen an einem Markt vorbei kommen, wo wir gleich eine Pause einlegen. Gekauft wird zwar nix, aber dem Shoppingtrieb ist ein weinig Genüge getan. Auf der Fahrt aus der Grossstadt hinaus wird noch getankt und dann geht es zügig gen Süden. Nach etlichen Kilometern biegen wir links ab auf eine Nebenstrasse. Vorerst kein Problem, bis das Asphaltband sich in einen Feldweg verwandelt. Nach etlichen Kilometern weist uns das Navi nach links, wo der Feldweg in einen Waldweg mündet. Augen zu und durch, sodass wir dann schon bald wieder festen Grund, sprich Asphalt, unter den Rädern haben. Der Weg geht durch eine liebliche Landschaft in unzähligen Biegungen, rauf und runter. Schliesslich landen wir auf einer Schnellstrasse, die uns über Novo Mesto bis zur Grenze führt. Dort bzw. gleich danach gibt es Erfrischungen, die dringend nötig sind, da es sehr warm geworden ist. Zudem nutzen wir den Halt, um Geld zu tauschen. Es ist schon spät im Nachmittag und noch sind etliche Kilometer vorgesehen. Glücklicherweise auf guten Strassen, die ein flottes Tempo zulassen. Am Tagesziel finden wir zwar das gewünscht Hotel nicht und niemand scheint in der Lage zu sein, uns den Weg zu weisen, sodass wir uns auf das erst beste Hotel stürzen. Ist nicht gerade billig, aber was solls. Der Bau aus den Fünfzigern hat seine besten Zeiten hinter sich, hat aber beinah etwas Nostalgisches.
Heute über vier Stunden unterwegs und doch nicht einen Kilometer gefahren. Zumindest nicht mit dem Motorrad. Eine Besichtigung der Plitwicer Seen war angesagt. Absolut empfehlenswert. Um nicht zu sagen ein Muss. Zumindest wenn man in der Nähe ist. Die folgenden Bilder sprechen für sich.
Weiter geht es auf zwei Rädern und weiter Richtung Süden. Wir halten uns an Strassen im Gebirge. Die Nationalstrasse 1 führt uns fast den gesamten Weg. Bis wir dann statt Richtung Split Richtung Ploce zielen. Die Landschaften wechseln von gebirgig wild zu hügelig landwirtschaftlich. Mal so, mal so. Aber immer eine Pracht. Nach für uns relativ weiten 290km landen wir schliesslich am Meer in Ploce. Ein kleiner Hafen, erstaunlich hohe Häuser und gerade mal ein Hotel. Das wichtigste aber ist die Fähre nach Trpanj, die wir morgen nehmen werden. Nur so kommen wir um Bosnien-Herzegowina herum, das ein paar wenige Kilometer den südlichsten Teil Kroatiens vom Mutterland trennt.
Nach dem Frühstück machen wir uns absichtlich zu früh auf den Weg zur Fährstelle. Wir wollen unbedingt noch einen geniessbaren Kaffee geniessen. Derjenige, der zum Frühstück gereicht wurde, hatte mit Kaffee nur den Namen gemeinsam. Die Fahrt auf die Halbinsel Pelnjesac dauert ca. 75 Minuten. Mit wunderbarer Aussicht aufs Festland wie auf die Halbinsel. Und alles bei schönstem Wetter. VonTrpanj nach Dubrovnik sind es dann nur ca. 100km, die wir erst nach einer Erfrischung am Hafen unter die Räder nehmen. Strasse, Wetter, Verkehrsundichte; alles vom feinsten. Nur die letzten Kilometer vor Dubrovnik wird der Verkehr dichter. In der Stadt selbst haben wir Glück und finden gleich einen Parkplatz und eine Unterkunft. Dies sogar in der Altstadt, die ja schliesslich der Grund ist, hierher zu fahren. Den Nachmittag verbringen wir mit einer ersten Kurzbetrachtung der Stadt. Sehr zu empfehlen, wenn auch die Preise teilweise unanständig hoch sind. Zumindest im Vergleich zum Hinterland. Morgen folgt dann der grosse Rundgang.
Nicht allzu früh aufgestanden. Frühstück dann ausserhalb der Stadtmauern. Danach der grosse Rundgang auf der Stadtmauer. Zum Glück nicht bei der grössten Hitze. Das Befestigungswerk ist wirklich eindrücklich. Der Rundgang dauert inklusive Fotohalte etwa 2-3 Stunden. Aber es ist die Sache wert.
Und wir hatten uns ja auch mit Wasser eingedeckt. Ohne ginge es wohl kaum. Als wir schliesslich rund herum waren, hatten die Temperaturen auch eine ziemliche Höhe erreicht, sodass wir erst mal Schatten suchen. Und etwas Kühles für die Seele. Noch gab es ja das eine oder andere zu betrachten. Den alten Hafen, diverse Kirchen, usw.. Die Zeit der grössten Hitze verbringen wir dann in unserer Wohnung. Etwas ausruhen tut gut und der Tag ist ja noch lang. Danach ist Abendessen angesagt. Gefolgt von einem Abendspaziergang und einem erfrischenden Ausklang bei Jazz-Musik und Fussball-WM.
Als erstes machen wir uns reisefertig. Alles einpacken, Motorradklamotten angezogen, Wohnung räumen, Gepäck aufs Motorrad und dann erst zum Frühstück. Und schon ist es Zeit, wieder gen Norden aufzubrechen. Bis Ploce geht es den gleichen Weg zurück, den wir gekommen waren. Mit einer Pause in Ston. Und längerem Aufenthalt in Trpanj, wo wir auf die Fähre warten. Die Überfahrt ist erstaunlicherweise einiges kürzer, sodass wir schon bald auf der Küstenstrasse Richtung Split unterwegs sind. Eine Freude fürs Auge wie für den Fahrer. Kurz nach Split, bei nun bewölktem Himmel, suchen und finden wir ein Hotel in Trogir; natürlich mit Meeresblick. Und kühles Bier gibt es auch. . . .
Geweckt werden wir ausnahmsweise von einem heftigen Gewitter. Es kracht und donnert allenthalben. Da kommt natürlich gleich die Frage auf, wie das mit der Weiterfahrt wohl sein mag. Die BaBe (Beste aller Beifahrerinnen) macht sich etwas Sorgen, der Fahrer weniger. Aber erst mal frühstücken und dann weiter schauen. Und prompt hat der Regen aufgehört und die Strassen sind vom Wind abgetrocknet. Also nix wie weg. Wir folgen weiterhin der Küstenstrasse, die uns immer wieder herrliche Ausblicke gewährt. Wirklich prachtvoll, kann man da nur sagen. Bei Zadar leitet uns das Navi auf die Autobahn, was eigentlich gar nicht vorgesehen war. Gleich bei der ersten Ausfahrt wird das korrigiert und das Navi auf die erwünschten Einstellungen eingestellt. Diese hatten sich offenbar durch ein Reset, vom Fahrer unbemerkt, verändert. Und schon fahren wir wieder auf schönen Strassen in prächtiger Umgebung auf der Halbinsel Pag. Die Landschaft ändert fast von Minute zu Minute bis wir schliesslich durch eine Quasi-Steinwüste fahren. Bis zur Fähre, die uns wieder auf "richtiges" Festland zurück bringt. Von da geht es dann noch einige Kilometer bis wir uns zum Abbruch der heutigen Fahrt entschliessen. Irgendwo an der Küstenstrasse, keine Ortschaft, nur ein Hotel. Und wir die einzigen Gäste. Aber mit herrlichem Blick aufs Meer. Und den Sonnenuntergang.
Das Tageslicht weckt uns schon relativ früh, da das Zimmer nicht richtig abgedunkelt werden konnte. Zum Trost werden wir von schönstem Wetter beglückt. Nach dem obligaten Frühstück (mit richtig gutem Kaffee) geht es dann weiter auf der Küstenstrasse Richtung Nordwest. Kurz vor Rijeka leitet uns das Navi wahrscheinlich falsch, da es mit den neuen Strassen etwas durcheinander kommt. Nicht wirklich schlimm, da auf diese Weise die Ortsdurchfahrt durch das doch etwas grosse Rijeka erspart bleibt und wir auf schönen Strassen im Landesinneren zu unserem Vergnügen und sogar zu einer Kaffeepause kommen. Irgendwann sind wir dann wieder auf der direkten Linie Richtung Triest. Bis dahin sind noch einige Kilometer durch ein Stück Slowenien zurück zu legen. Und voilà, schon sind wir in Italien. Wir fahren hinein nach Triest und gönnen uns eine Erfrischung, sowie eine Entscheidungsfindung, wie es weiter gehen soll. Wir entschliessen uns für die Autobahn gen Westen. In schneller Fahrt geht es also Richtung Mailand, allerdings nur bis Vincenza. Da ist Feierabend für heute und wir geniessen diesen bei einem kleinen Spaziergang durch die Altstadt. Diese überrascht uns mit ihrer Schönheit und zudem mit einem herrlichen z'Nacht auf der Piazza. Vor allem das Beeren-Käse-Tartar hat es dem Fahrer angetan.
Los geht es weiter Richtung Mailand. Alle anderen Optionen haben wir der Wettervorhersage wegen verworfen. So hoffen wir, zumindest ziemlich trocken an den Fuss der Alpen zu kommen. Was schliesslich auch gelingt. In Bellinzona suchen wir ein Hotel, beziehen unser Zimmer und machen uns schon bald zu Fuss auf, die Altstadt zu erkunden. Nicht sehr gross, aber recht schön. Und natürlich "beschützt" durch die Burgen. Die schützen allerdings nicht vor dem Regen, der nun ziemlich heftig herunter prasselt. Da hilft nur Schutz suchen unter Sonnenstoren. Und gleich noch etwas essen. Wunderbar der Pilzrisotto im Volkshaus. Anschliessend werden wir noch Zaungäste eines Konzertes in der Kirche St. . . . . Und gönnen uns einen Schlummertrunk, ebenfalls aber eigentlich schon unnötigerweise unter Dach.
Wie angekündigt haben sich die Regenwolken verzogen und der Himmel lacht. Wie auch wir, auch wenn dies der letzte Tag unserer Reise ist. Auf der Hauptstrasse fahren wir gemütlich gen Norden. In Airolo wählen wir den Weg über den Nufenenpass. In flotter Fahrt geht es auf den höchsten vollständig innerhalb der Schweiz liegenden Pass. Kaum Verkehr und oben eine prächtige Aussicht auf die Berner Alpen. Und es locken noch weitere Pässe. Als nächster ist die Grimsel dran. Aber zuerst mal runter nach Ulrichen. Bei noch immer moderatem Verkehrsaufkommen. Und guten Überholmöglichkeiten. Dann rechts ab hinauf nach Gletsch und links weiter, hinauf auf den Grimselpass. Wie schon auf dem Nufenen ist auch hier eine Pause fällig. Die Fahrt ins Berner Oberland ist dann etwas gestörter, d.h. mehr Verkehr im Wege. Doch immer noch besser als an Sonntagen. Auch die Fahrt auf den Brünigpass geht fast bis ganz oben zügig voran. Aber kurz vor der Passhöhe werden wir von einer langen, sehr langsamen Kolonne ausgebremst. Zuvorderst ein Bus mit blinkenden Warnlichtern. Ein guter Grund, auf dem Brünig eine weitere Pause ein zu legen. Schliesslich nehmen wir die Abfahrt dann doch unter die Räder und kommen auch zügig voran. In Sarnen biegen wir links ab und folgen den Schildern Richtung Entlebuch hinauf auf den Glaubenbergpass. Eine herrlich rasante Fahrt mit einer Erfrischung abgerundet, bevor es dann runter ins Entlebuch geht. Bei Wollerau noch aufgetankt und dann weiter Richtung Basel. Da es noch früh und dazu noch Donnerstag ist, wählen wir den Weg über Trimbach, wo wir bei den ersten Hundert sind. Bis wir schliesslich weiter fahren sind es dann mehrere Hundert. Der Parkplatz ist so voll, dass die Spätkommer auf der anderen Strassenseite ihre Motorräder abstellen müssen. Nun ist es nur noch ein Katzensprung über den Hauenstein und dann die Autobahn. Gegen die tiefliegende Sonne fahren wir dem Tagesziel und dem Ende der Tour entgegen und schon hat uns Basel wieder.